Kanadische Freundlichkeit

Am heutigen Morgen hatte ich den spontanen Einfall joggen zu gehen und dabei ein wenig die Nachbarschaft zu erkunden; Vielleicht würde sich ja auch das ein oder andere Plätzchen finden, um in der Hitze entspannte Minuten zu verbringen. Gesagt getan, ich zog mir meine Laufschuhe an und machte mich auf zur Brant Street, eine von Burlingtons Hauptstraßen.

Der Tag war wie gemacht zum laufen, die Sonne schien, und alles was ich wahrnahm war mein eigener Atem und die angenehme Musik aus meinen Kopfhörern. Die Straße ging bergab und so war ich nach nicht allzu langer Zeit schon etwa 3 Kilometer entfernt von meinem kanadischen Heimathaus.

Während ich mich auf meinen gleichmäßigen Laufrhythmus konzentrierte, kam mir die geniale Idee in eine Seitenstraße zu biegen, um weg von dem Autoverkehr und hinein in ein Wohngebiet mit alten Häusern und großen Gärten zu kommen. Während die Mittagshitze auf die schattenspendenden Bäume herunterbrannte, ließ ich mich immer tiefer in die Straßen tragen und war nach kurzer Zeit hoffnungslos in dem Wohngebiet verloren.

Ich musste wohl ziemlich orientierungslos ausgesehen haben, denn nach nicht mal einer Minute wurde ich von einer kanadischen Familie angesprochen, die auf ihrer Veranda den sonnigen Tag genoss, ob sie mir behilflich sein könnten. Also erzählte ich Ihnen von meinem kleinen Problem, den richtigen Weg zurück nach Hause zu finden; Ihre Reaktion war so großartig wie gleichzeitig unerwartet:

„Möchtest Du Wasser oder Kaffee? Komm setz Dich zu uns, wir erklären Dir in welche Richtung Du musst!“

Wie sich herausstellte war die Frau ursprünglich aus Holland und mit zehn Jahren nach Kanada gezogen. So war es ihr eine Freude, als ich sie mit einem kurzen deutschen Satz unterhielt, den sie selbstverständlich verstand: „Hallo, mein Name ist Sebastian und ich mache Urlaub in Kanada.“ Die Familie war interessiert an meinem Grund für den Aufenthalt in Kanada, ich erzählte ihnen von meinem Urlaub bei meiner Großtante und dem Roadtrip, den ich mit meinem Bruder machen würde. Die Zeit bei netten Gesprächen verging wie im Flug und nach zwanzig Minuten verabschiedete ich mich, nachdem sie mir den Weg nach Hause erklärt hatten.

Was für eine unerwartete Begegnung!

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