Roadtrip Tag 13 / Von Autounfällen und Whirlpools

Wer den Titel unseres heutigen Beitrags liest, fragt sich vermutlich, wie man von einem Autounfall in einem Whirlpool gelangen kann. Nur so viel zum Anfang: es geht.

Aber von vorne: wir hatten einen nicht ganz so umfangreichen Tag vor uns, lediglich 350km statt der gestrigen 680. Heutiges Ziel: mal kein Parkplatz sondern das Haus unserer Großcousine in einem kleinen Ort nahe Toronto.

Die Fahrt war eigentlich nicht so wirklich spannend – highways, ein Kilometer nach dem Anderen, Podcasts, Gespräche, aus dem Fenster schauen, die Landschaft vorbeiziehen sehen.

Nach der Hälfte der Fahrt wurde die Musik gewechselt – von Podcasts zu Musicals. Genauer. Hamilton. Ein wirklich ehrlich großartiges Musical, das ihr euch definitiv anhören sollten (gibt’s auf Spotify).

So sangen wir ein bisschen, genossen die Landschaft und ließen uns treiben. Vielleicht sogar ein bisschen zu viel – denn es brauchte eine Weile, bis die rot blinkende Tankanzeige tatsächlich in mein Blickfeld rückte. Sogar solch „eine Weile“, dass wir noch genau 6km übrig hatten. Ups.

Manchmal muss man aber auch einfach Glück haben – wir fanden eine Tankstelle in nur 3km Entfernung direkt neben der Autobahn, just in time! Trotzdem kann ich euch sagen, ist es kein gutes Gefühl, mit 100 auf dem Highway unterwegs zu sein, in einem Mietauto, in einem fremden Land, ohne mobiles Internet, und dann zu entdecken, dass man zu dämlich war, einen leeren Tank zu bemerken…

Und dann auf einmal hatten wir unseren ersten Kontakt mit der kanadischen Polizei. Wie kam es dazu? Ich wollte mir einen Kaffee bei McDonalds holen, dies natürlich stilecht in kanadischer Manier, durch den Drive-In. Was ich dabei nicht bedacht hatte waren die ebenfalls typisch kanadischen hohen Bordsteine, von denen uns einer direkt vor’s Auto hüpfte. Lange Rede kurzer Sinn: wir blieben mit der Stoßstange und dem linken Vorderrad hängen, lediglich Plastikschäden aber dennoch mega ärgerlich.

Zum Glück hatten wir von unserer Autovermietung für Fälle wie diesen Kontaktnummern und riefen zuerst dort an. Doch obwohl es nur ein wirklich kleiner Schaden war, bat man uns, die Polizei zu rufen, damit es eine offizielle Dokumentation des Vorgangs gäbe. Nun gut – also die Polizei gerufen, eine Stunde gewartet. Immerhin funktionierte irgendwann das McDonalds-Wlan, sodass wir einige Dinge abklären konnten.

Am Ende war alles halb so schlimm – der Officer war richtig entspannt und vielleicht ein wenig belustigt, dass er wegen eines solch unwichtigen Schadens gerufen wurde. Während er den Report ausfüllte, schnackten wir etwas über unsere Reise, was uns nach Kanada zog und was wir sonst noch so planen. Das war eine wundervolle Erfahrung.

Danach gab es einen weiteren, diesmal deutlich längeren, Anruf bei der Autovermietung, da diese nun natürlich auch noch alles aufnehmen mussten. Man bat uns außerdem, den Schaden provisorisch zu reparieren, sodass wir die restlichen 300km nach Toronto entspannt fahren könnten. Und wie repariert man alles, was etwas locker ist? Richtig: mit Gaffa Tape.

Und was soll ich sagen, es hielt! Zumindest 300km, ruckelige Straßen und einige Pfützen, Regenschauer und mehr. Nice!

Der Rest war dann wirklich unspektakulär: noch mehr Autofahren.

Gegen halb 6 kamen wir dann endlich auch bei unserem Ziel an und wurden erst einmal herzlich von zwei wundervollen Hunden begrüßt. Danach gab es Snacks und gute Gespräche auf der Couch, während die Kids einen Disney-Film sahen.

Wenn man zwei Wochen quasi in einem Auto gelebt hat, muss dieses etwas gesäubert werden – das hatten wir auch noch auf der Liste.

Hilfe erhielten wir dabei von den beiden Hunden, die jeden einzelnen Gegenstand, den wir aus dem Auto hoben, inspizieren mussten. Zwischendrin gab es dann erneut Essen, diesmal Lunch mit der ganzen Familie.

 

Aber es sollte noch besser werden, wir kommen nun zum bereits erwähnten Whirlpool: im Garten, direkt neben dem Haus und wundervoll warm. Dort saßen wir zum Abschluss des Tages noch etwa 45 Minuten und unterhielten uns rege und sehr gut über Gott und die Welt. Währenddessen wurde der bewölkte Himmel klarer und die Sterne kamen raus, was gibt es schöneres? Ein wundervoller Abschluss unseres Roadtrips also, den wir so schnell nicht vergessen werden!

Eine Antwort auf „Roadtrip Tag 13 / Von Autounfällen und Whirlpools“

  1. We had such an amazing time!! I feel blessed to have such amazing cousins and to have had the opportunity to spend some time with you and create great memories! Can’t wait for Hagebrothers Canada road trip # 2!!

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